Mittwoch, April 19, 2006

Ende eines Blindfluges

Die mit fürstlichen Salären ausgestatteten Manager schaffen es heute immer weniger, Basisinnovationen zur Marktreife zu bringen. Statt dessen werden unter dem Deckmantel der Produktivitätssteigerung Massenentlassungen, Restrukturierungen und Fusionen durchgeführt. Doch jetzt werden die Manager mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Während Manager meinen, dass sie gut sind, wenn sie möglichst viele Mitarbeitern führen können, kommt es für einen Unternehmer darauf an, möglichst viele Geschäftsbeziehungen lenken zu können. Bei einer derartigen Problemstellung hilft jedoch eine Reduktion der Komplexität nicht weiter, vielmehr kann diese bei unübersichtlichen Situationen sogar lebensbedrohlich werden. Eines der wichtigsten Gesetze der Kybernetik ist Ashby's Law. Es besagt, dass man ein gegebenes System nur mit einem System unter Kontrolle bringen kann, dessen Komplexität mindestens ebenso groß ist, wie die des zu lenkenden Systems. Die Tatsache, dass jedoch nur Vielfalt eine andere Vielfalt lenken kann, macht heute den Einsatz von Computern unverzichtbar. Managementinformationssysteme und Management-Cockpits substituieren nunmehr die Manager. Heute werden Aktionen, die früher von Managern durchgeführt wurden, in äussert wirksamer Weise durch Software substituiert, wie z.B. in den Bereichen Supply Chain Management, Customer Relationship Management oder B2B-Handelsplattformen. Bennis und Zaleznik haben folgende hierzu passende These aufgestellt: Management konzentriert sich darauf, die Dinge richtig zu tun, während Leadership sich darauf fokussiert, das Richtige zu tun. Die Dinge richtig zu tun ist jedoch eine Domäne der Maschinen, während das Richtige zu tun, vor allem menschliche Intelligenz erfordert. Deshalb lautet das 2. Theorem im Umgang mit Menschen: Alle Prozesse, die sich heute automatisieren lassen, sollten auf Maschinen übertragen werden, damit Menschen mehr Zeit für kreative Tätigkeiten haben.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

qxrfat... jo mann - mit etwas mut lassen sich die richtingen dinge auch richtig tun - stehter tropfen mag den stein zurecht schleifen, das hilft meistens.

spannend, was du hier so schreibst. vielen dank
gruss, ms

winmotion hat gesagt…

Danke für Deinen Eintrag Stefan, wie sagt man so schön, ohne Fleiss kein Preis. Viele vergessen ab und zu die Definition von Arbeit. Arbeit im Sinne von Tätigkeit ist laut Brockhaus "bewusstes, zielgerichtetes Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung wie der Befriedigung von Einzelbedürfnissen; zugleich wesentliches Moment der Daseinserfüllung". Betonung auf Zielgerecht.